Über das (nicht-) überraschende Ende der Eurowings Langstrecke – und die neuesten Pläne für Lufthansa´s neue Langstrecke

Quelle: https://investor-relations.lufthansagroup.com
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Der Bericht über das Ende der Eurowings Langstrecke in den letzten Tagen kam für einige überraschend. Dabei wurde bereits im Juni auf der jährlichen Investorenkonferenz der Lufthansa das Ende der Eurowings Langstrecke und die Reduzierung der Eurowings AOC´s auf eins verkündet. Zu teuer sind die Kosten für eine Lowcost Airline.  Eurowings war eigentlich auch nie eine Low-Cost Airline im klassischen Sinn, sondern – ähnlich wie Air Berlin – eine Hybrid Airline. Man wollte mit mehreren AOC´s unter der Marke Eurowings sowohl auf der Kurz und Langstrecke schnell wachsen, was einfach zu hohe Kosten produzierte. 

Auch wenn das Projekt Eurowings betriebswirtschaftlich nicht von Erfolg geprägt war, wären die langfristigen Folgen ohne die Eurowings wahrscheinlich noch größer für die Lufthansa Gruppe geworden. Durch die Marke Eurowings konnte nach der Pleite der Air Berlin schnell eine halbwegs adäquate Abwehr für die Expansion von Ryanair und Easyjet in Deutschland gefunden werden. Dafür wurde auch die Komplexität mehrerer AOC´s in Kauf genommen.

Die strategische Neuausrichtung mit dem Vertrieb durch die Lufthansa und die Umstationierung der Flugzeuge nach Frankfurt war ein erster Hinweis darauf, wo die Reise hingehen soll. Lufthansa hat immer wieder betont, dass sie ein überdurchschnittliches Wachstum im Ferienflugsegment beobachtet und hat deshalb vor ein paar Jahren die Eurowings Langstrecke als Test gestartet.

Quelle: https://investor-relations.lufthansagroup.com
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Dafür stellte damals die Sunexpress Deutschland das ideale Vehikel dar. Keine Gewerkschaft und niedrige Kosten machten die Sunexpress Deutschland in Kombination mit günstig geleasten A330 zur idealen Testplattform um die Lowcost Langstrecke auszuprobieren. Die vielen Umstationierungen der Flugzeuge in den letzten Jahren spricht rückblickend betrachtet weniger für eine Planlosigkeit der LH Gruppe, sondern mehr als eine „lean“ Strategie, die verschiedenen Einzugsgebiete und Reaktionen der Passagiere zu testen.

Dadurch konnte die Lufthansa viele Daten bezüglich des Geschäftsmodels Lowcost Langstrecke sammeln und ihre eigenen Schlüsse ziehen. Die Entscheidung, die Flugzeuge mit einer richtigen Lufthansa Bestuhlung und einem Lufthansa Kabinenprodukt auszustatten und von den LH Hubs München und Frankfurt fliegen zu lassen, spricht dafür, dass die Gewinnmarge zu gering gewesen sein muss als es sich für die Lufthansa gerechnet hätte.

 

Mithilfe der Sunexpress Deutschland konnte Lufthansa mit geringem Risiko viele Strecken testen. Aufgrund dessen, dass die Verträge mit der Sunexpress Deutschland für sieben Jahre geschlossen wurden, kann die Lufthansa die Flugzeuge am Ende ohne weiteres zu einem neuen Flugbetrieb verschieben. Denn laut Sunexpress Kreisen sollen ab 2021 die Flugzeuge nicht mehr von dem Sunexpress Personal bereedert werden, sondern von einem anderen Flugbetrieb.

Laut Aerologic Kreisen soll ab Januar 2020 ein neues Projektteam um Wolfgang Raebinger, derzeit Managing Director bei Aerologic, die neue Langstreckenairline mit Basis in Frankfurt aufziehen. Diese soll 2021 bereit sein, um die neuen Langstreckenflüge durchzuführen.

Demnach soll in Kürze auch ein öffentliches Statement der Lufthansa hierzu folgen.

Jedenfalls ist zu erwarten, dass die Fluggesellschaft die demnächst aus der Taufe gehoben wird länger Bestand hat als die Eurowings Langstrecke.

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